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Montag, 8. Mai 2017

Nacht

Gestern waren wir im Residenztheater: Phädras Nacht
Der griechische Mythos der „Phädra“ und ihrer unglücklichen Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolyt kommt ans Münchner Residenztheater.
Intendant Martin Kušej und der Schriftsteller Albert Ostermaier stellen in ihrem Projekt „Phädras Nacht“ auch politische und gesellschaftliche Bezüge her. Das Stück schlage einen Bogen vom Drama der Klassik bis zum Neonazi-Terror und seiner Hatz auf Menschen, die hierher geflüchtet sind, erklärte Kušej. Er hält es für wichtig, dass Theaterleute Stellung beziehen, gerade in Zeiten eines aufkeimenden Nationalismus. Heute feiert „Phädras Nacht“ Uraufführung. Bibiana Beglau wird darin als Phädra zu sehen sein, Aurel Manthei spielt ihren Mann Theseus, der aus dem Krieg in Afghanistan zurückkehrt.
Der griechische Mythos der „Phädra“ und ihrer unglücklichen Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolyt kommt ans Münchner Residenztheater.
Intendant Martin Kušej und der Schriftsteller Albert Ostermaier stellen in ihrem Projekt „Phädras Nacht“ auch politische und gesellschaftliche Bezüge her. Das Stück schlage einen Bogen vom Drama der Klassik bis zum Neonazi-Terror und seiner Hatz auf Menschen, die hierher geflüchtet sind, erklärte Kušej. Er hält es für wichtig, dass Theaterleute Stellung beziehen, gerade in Zeiten eines aufkeimenden Nationalismus. Heute feiert „Phädras Nacht“ Uraufführung. Bibiana Beglau wird darin als Phädra zu sehen sein, Aurel Manthei spielt ihren Mann Theseus, der aus dem Krieg in Afghanistan zurückkehrt.
Der griechische Mythos der „Phädra“ und ihrer unglücklichen Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolyt kommt ans Münchner Residenztheater.
Intendant Martin Kušej und der Schriftsteller Albert Ostermaier stellen in ihrem Projekt „Phädras Nacht“ auch politische und gesellschaftliche Bezüge her. Das Stück schlage einen Bogen vom Drama der Klassik bis zum Neonazi-Terror und seiner Hatz auf Menschen, die hierher geflüchtet sind, erklärte Kušej. Er hält es für wichtig, dass Theaterleute Stellung beziehen, gerade in Zeiten eines aufkeimenden Nationalismus. Heute feiert „Phädras Nacht“ Uraufführung. Bibiana Beglau wird darin als Phädra zu sehen sein, Aurel Manthei spielt ihren Mann Theseus, der aus dem Krieg in Afghanistan zurückkehrt.
Der griechische Mythos der „Phädra“ und ihrer unglücklichen Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolyt kommt ans Münchner Residenztheater.
Intendant Martin Kušej und der Schriftsteller Albert Ostermaier stellen in ihrem Projekt „Phädras Nacht“ auch politische und gesellschaftliche Bezüge her. Das Stück schlage einen Bogen vom Drama der Klassik bis zum Neonazi-Terror und seiner Hatz auf Menschen, die hierher geflüchtet sind, erklärte Kušej. Er hält es für wichtig, dass Theaterleute Stellung beziehen, gerade in Zeiten eines aufkeimenden Nationalismus. Heute feiert „Phädras Nacht“ Uraufführung. Bibiana Beglau wird darin als Phädra zu sehen sein, Aurel Manthei spielt ihren Mann Theseus, der aus dem Krieg in Afghanistan zurückkehrt.
Der Riese, der vor mir saß.

Ich hatte mich durch den Newsletter des Theaters verführen lassen und A. und G. mit in den Abgrund gezogen. Denn ein Abgrund war es wieder mal, in dem ich in dem Moment versank, in dem Bibiana Beglau auftrat.
Die Bühne: graue Wände, offene Durchgänge zu weiteren grauen Wänden, der Bühnenboden mit Eisbrocken bedeckt. Und dann Bibiana Beglau - vorsichtig über das Eisgerümpel stolpernd und rutschend, nackt, sich um eine Decke krümmend und ihren sehnigen, muskulösen Körper damit eher präsentierend als verbergend. Im Grund ging es darum: ein Stück um diesen Körper herumzuinszenieren. In ständig wechselnden Kleidern, die möglichst nur lose an der Hauptdarstellerin hingen, halb herunterrutschten oder hochgerissen wurden krümmte, kroch und wandt sie sich durch den Abend - ohne Pause zweieinhalb Stunden. Das Bühnenbild unverändert: graue Wände und Eisbrocken. Die Protagonisten auch unverändert immer jeweils nur allein oder zu zweit auf der Bühne, ständig ausrutschend auf dem Eis, ständig voller Pathos, aber doch irgendwie verhalten. Sie schrien schon immer mal wieder ihren Text, aber es erschloss sich mir nicht, was sie dabei fühlten. Die Beglau riss wiederholt ihre sehnigen Arme hoch und krümmte ihre Hände. Was bedeutete das?



Als sie dann in einem weißen Kleid auftrat, in dem ich sie schon einmal mit genau denselben emporgehobenen Armen in einem anderen Stück gesehen hatte, da schloss ich für den Rest des Abends überwiegend die Augen und versuchte, mich in eine Art Halbschlaf zu retten.
Aber interessant war schon die Wirkung, die dieses Rumgerutsche auf dem Eis hatte - dass es einen in einen beständig angespannten Zustand versetzte. Als Zuschauerin macht man ja jeden Ausrutscher mit und fürchtet sich entsprechend davor.
Und dann der Bühnenraum, der sich nach hinten in ein leeres Haus mit endlosen grauen Gängen vertiefte war auch gut. Es zogen dort zwei- , dreimal Horden von Rechtsradikalen durch, einmal mit Fackeln und Benzinkanister, weil sie Hippolyth, den Flüchtling aus Afghanistan, verbrennen wollten. Das war gut, dass sie einfach so durchzogen, fand ich, weil es wirklich einen Raum öffnete, eine Welt hinter der Bühne, in der Dinge passierten, die nicht extra ausgespielt wurden. Aber die Schauspielerinnen und Schauspieler vorne auf der Bühne, auf dem ewigen Eis - mit denen konnte ich rein garnichts anfangen. Ich verstand sie nicht.
Der Applaus hinterher schien mir so verhalten, wie das Spiel: viele klatschten höflich, einige garnicht, ein bisschen Geschrei gab es auch.

 

Bibiana Beglau agierte wie ein Derwisch bei der Verbeugungsparade.  Plötzlich warf sie sich nach unten, raffte etwas halb geschmolzenes Eis zusammen und wischte sich damit das schwarzgeschminkte Gesicht ab, bestürzt betrachtet von ihren Kollegen.



Ich bin gespannt, was die Kritiken sagen. A. fand es spannend, während G. - so wie ich - nichts damit anfangen konnte. Das fand A. auch spannend. Wir gingen noch ins Blaue Haus und trösten uns mit einer Suppe. Schön ist es da!

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