Geschichte

  • vor 200 Mio. Jahren hingen Landmassen der Erde zusammen, bildeten Kontinent Pangäa, der brach horizontal auseinander: Laurasie im Norden und Gondwana im Süden
  • vor ca. 100 Mio. Jahren zerfiel Gondwana: Afrika und Indien trennten sich ab, drifteten ab, Südamerika, Australien und Antarktis blieben zusammen
  • dann bricht aus das auseinander, Australien bewegt sich vor ca. 60 Mio. Jahren gen Norden, kollidiert vor ca. 15 Mio. Jahren mit pazifischer Platte
  • dann Ruhezustand
  • wahrscheinlich vor mehr als 35.000 Jahren besiedelt
  • vor ca. 10.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit schmilzt Eis und Meer steigt an und trennt Neuguinea und Tasmanien von Australien ab
  • Tasmanien hieß Lutriwita in der Sprache der Aborigines 
  • ca. 1400 erkundeten wahrscheinlich chinesische Flotten die Insel
  • 1420 kartierten chinesische Eunuchenadmirale präzise das südwestliche und nördliche Australien 
  • 1478 Wiederveröffentlichung der Geographia von Ptolemäus: Theorie, dass es ein "unbekanntes Südland" geben müsse, um das Gleichgewicht der Welt zu erhalten, genannt Austrialia del Espiritu Santo (zu Ehren des Herrscherhauses von Österreich)
  • 1504 französische Expedition unter Gonneville kommt vom Kurs ab und verbringt ein halbes Jahr in Australien
  • 1642 vom Niederländer Abel Tasman entdeckt (die Reise erfolgte im Auftrag des Generalgouverneurs von Niederländisch-Indien, Anton van Diemen, nach dem er das neu entdeckte Land benannte). Tasman ging allerdings davon aus, dass es sich um eine Halbinsel des australischen Kontinents handelte. 
  • 1688 erreicht der erste Brite das australische Festland: William Dampier
  • 1772 ging der Entdecker Tobias Furneaux im Südosten der Insel an Land, ein Jahr später wurde sie von Marc-Joseph Marion du Fresne besucht
  • 1792 eine französische Expedition erkundet das Land
  • 1798 stellte der britische Kapitän Matthew Flinders durch die Entdeckung der Bass-Straße fest, dass es sich bei Tasmanien um eine Insel handelt
  • 1803 errichteten die Briten mit Risdon Cove am Derwent River die ersten dauerhafte europäische Siedlung auf Tasmanien. Ein Jahr später gaben sie diese auf und gründeten Hobart Town (Hobart) im Süden sowie Port Dalrymple (heute George Town) im Norden der Insel. Tasmanien (Van-Diemens-Land) war in den Anfangsjahren vor allem als Strafkolonie vorgesehen. Die ersten Siedlungstrecks bestanden daher aus Sträflingen und deren Bewachern. Es wurden vor allem schwere Straftäter nach Tasmanien gebracht, da die Insel durch ihre geringere Größe leichter zu überwachen war als die Kolonien des Festlands. Das erste Straflager war 1822 auf Sarah Island im Maquarie Horbour. 1823 zweites Lager auf Maria Island, 1830 Port Arthur
  •  Chronologisch überlappend fand neben der Kolonialisierung eine weitere Entwicklung statt, deren Anfänge in die 1790er Jahre zurückreichen. Diese Entwicklung - die Etablierung des Robbenfangs und die Jagd nach anderen Meeressäugern in der Bass-Straße und der Westküste Tasmaniens - hatte bereits in vorkolonialer Zeit eine abweisende Einstellung der Insulaner gegenüber den Europäern hervorgebracht.
    Anfänglich wurden die Robbenfänger nur saisonal auf den Inseln abgesetzt und am Ende der Fangzeit wieder abgeholt. Nachdem die Nachfrage nach Tran, Fleisch, Haut und Haaren der Meeressäuger angestiegen war, etablierten sich zunehmend feste, ganzjährig bewirtschaftete Fangstationen.
  • man schätzt, dass bei Ankunft der Briten 1803 bis zu 10.000 Ureinwohner auf Tasmanien lebten, meist verteilt in Gruppen von ca. 50 Personen und in Stämmen von bis zu 700 Personen mit gemeinsamer Sprache und Kultur. Es gab mindestens neun verschiedene Stämme und Sprachen (etliche Dialekte). Vorwiegend nomadisches Leben. Nahrungsquellen: Muscheln, Fische, Seevögel, Kängurus, Pflanzen. Mit der Ankunft der Europäer begann ihre systematische Ausrottung. Durch die Erklärung des Standrechts wurden die Eingeborenen faktisch zum Abschuss freigegeben, Verbrechen wurden nicht geahndet. Massaker wurden nicht nur von Siedlern verübt (z. B. Cape-Grim-Massaker, Black War), sondern auch von Robbenfängern, die zeitweise auf der Insel ihr Lager aufschlugen und die einheimische Bevölkerung terrorisierten. Auch eingeschleppte Krankheiten führten dazu, dass sich die Zahl der Ureinwohner rasch reduzierte.
  • In den Jahren 1803 bis 1853 wurden ca. 75.000 Sträflinge nach Tasmanien gebracht.
  • 1807 Port Dalrymple 3.240 Einwohner, 1815 doppelt so viel
  • 1816 hat Hobart ca. 1.000 Einwohner, leben in Hütten aus verputztem Flechtwerk, Thomas Davey ist Vizegoverneur von Tasmanien
  • Probleme mit Buschläufern (Sträflinge, die als Kängurujäger im Busch lebten): terrorisieren die Insel. Michael Howe setzt sich 1813 ab und kürt sich zum Gouverneur der Buschläufer. Wird 1817 gefasst.
  • ab 1818 regelmäßig Sträflingsschiffe aus England: im Durchschnitt 1.700 männliche und 300 weibliche Gefangene pro Jahr, alle mussten arbeiten, nach 1 Jahr guter Führung Entlassung (auf der Insel bleiben, Meldepflicht). Nur die Wiederholungstäter wurden eingesperrt.
  • 1817-1824 William Sorell ist Gouverneur: sehr beliebt, nach ihm George Arthur (will rigide, effiziente Strafkolonie, die Verbrecher in England abschreckt und respektable Sieder/innen anlocken mit kostemlosen Land und kostenlosen Sträflings-Arbeiter/innen)
  • Zwanzig Jahre nach der Erstbesiedlung erreichte die europäische Bevölkerung Tasmaniens eine Einwohnerzahl von 10.000 und noch im Jahre 1823 waren weite Teile der Insel unerforscht. Neben den ersten drei Siedlungszentren entwickelten sich in deren Umgebung einige weitere entlang der Flussläufe - dem Tamar im Norden und dem Derwent im Süden - oder der Küstenlinie. Nach dreißigjähriger Besiedlungsdauer Tasmaniens war die Straße zwischen der Inselhauptstadt Hobart und der Hauptstadt des Nordbezirkes Launceston unzulänglich ausgebaut. 
  • es kommen mehrere angesehene protestantische Familien aus Nordirland, Heeresoffiziere aus Indien, ein Schiff mit 150 Mechanikern und 1.280 mittellose Frauen aus London
  • 1822 Greenhill, Travers, Pearce, Dalton, Mather, Bodenham fliehen von Sarah Island (Gefangeneninsel in Macquarie Harbour), schlagen sich durch den Wald nach Osten, 49 Tage unterwegs: sie essen sich gegenseitig auf, übrig bleibt Pearce, wird 1824 in Hobart gehängt
  • 1824 leben 12.556 Europäer auf Van-Diemens-Land: davon 5.790 männliche und 471 weibliche Sträflinge
  • 3.12.1825 wurde Van-Diemens-Land zu einer eigenständigen, von New South Wales unabhängigen Kolonie mit eigenem Parlament und Justizwesen erklärt. 
  • Um 1830 entschied der Vizegouverneur, George Arthur, dass die verbliebenen Eingeborenen in einem gemeinsamen Gebiet zusammengebracht werden müssten. Der Versuch, die Eingeborenen gewaltsam zusammenzutreiben (Black Line), scheiterte jedoch. Dem englischen Missionar George Robinson gelang es im Anschluss, die zu diesem Zeitpunkt nur noch ca. 300 Ureinwohner zu überzeugen, sich ohne Gegenwehr nach Flinders Island deportieren zu lassen. Dort starb binnen weniger Jahre der Großteil an Unterernährung und Krankheiten; die Siedlung wurde 1849 aufgelöst. 1847 verließen 47 Überlebende die Insel und kehrten zurück nach Tasmanien. Als letzte Überlebende der tasmanischen Urbevölkerung gelten Truganini (1812–1876) und Fanny Cochrane Smith (1834–1905). Ca. 10.000 Einwohner Tasmaniens haben Ureinwohner als Vorfahren.
  • von 1836 bis 1843 war der berühmte britische Seefahrer und Nordpolarforscher Sir John Franklin Gouverneur der Insel.
  • 1856 wurde den australischen Kolonien im Rahmen des Australian Colonies Government Act eine weitgehende Autonomie eingeräumt, unter anderem mit dem Recht, sich eine eigene Verfassung und Regierung zu geben. Im selben Jahr erfolgte die Umbenennung in Tasmanien, da Van-Diemens-Land so einen schlechten Ruf hatte.
  • 1877 wird mit Port Arthur das letzte Lager geschlossen.
  • seit der Unabhängigkeit Australiens im Jahre 1901 gehört die Insel zum Australischen Bund
  •  Mit der Einleitung der Industrialisierung Anfang 1900 wurden der Rohstoffabbau und die Landwirtschaft immer wichtiger.
  • 1910 Gustav Weindorfer gründet Cradlle Mountain National Park
  • 1917 stiftete der britische König Georg V. das Staatswappen mit zwei Beutelwölfen als Schildhalter
  • Der 09. Februar 1934 wird wegen den starken Buschbrände, die an diesem Tag um Hobart wüteten, als Black Friday bezeichnet. 
  • Im Januar 1937 vollendete man die Pinnacle Road zur Spitze des Mount Wellington
  • 1942 erkundet Critchley Parker aus Melbourne im Auftrag der Britischen Zionistenliga, ob sich Tasmanien für eine jüdische Siedlung eignet und stirbt auf einer Wanderung
  • 1943 wurde die Hobart Bridge zur Erleichterung der Überquerung des Derwent Rivers eröffnet. Mit der Zunahme des Verkehrs und der bedeutsamer werdenden Mobilität wuchs auch das touristische Interesse an der Hauptstadt Tasmaniens.
  • seit 1958 konnte man dank des neuen Fährservices sogar sein Auto von Melbourne auf dem Festland mit nach Tasmanien (Devonport) nehmen. 
  • 1956 enstand der heutige International Airport
  • 1964 wurde die über den Derwent River führende Tasman Bridge fertiggestellt. 
  • Mit 52 Toten schrieben sich am Black Tuesday, den 7. Februar 1967, die bisher schlimmsten Buschbrände in die Stadtgeschichte ein
  • Proteste von Umweltschützern gegen die geplante Überflutung des Lake Pedder für ein Wasserkraftwerk führten 1972 zur Gründung der United Tasmania Group (UTG), der ersten Grünen Partei der Welt
  • der 17. Januar 1998 wurde von schweren Waldbränden gekennzeichnet.   
  • 2004 kündigte der australische Forstkonzern Gunns den Bau der weltweit größten Zellstofffabrik auf Tasmanien an.
  • Australien stellte 2014 den von der UN zurückgewiesenen Antrag, Teile des Welterbegebiets auszugliedern und wieder zum Holzeinschlag zu nutzen