Sonntag, 12. Februar 2017

Diplomausstellung

Gestern war ich mit A. in der Diplomausstellung der Kunstakademie.





Das Schöne daran ist, dass die Künstlerinnen und Künstler immer gerne über ihre Sachen sprechen. Eine wunderschöne, natürlich sehr kleine Japanerin in der Schmuck-Klasse hatte einen großen Teil des Raumes belegt mit einer Batterie von Gläsern mit eingelegten Tomaten und einem Berg getrockneter Tomatenschalen. Das eigentliche Kunstwerk war dann aber ein Kettenanhänger aus Tomatensamen.



Sie erzählte, dass in Japan ein so hohes Maß an Anpassung verlangt wird, dass man 'gehäutet' wird und 'eingelegt' in ein System, eine Firma und dergleichen, was einem Halt gibt, aber auch festhält in Unbeweglichkeit. Sie hat die Samen, das Potenzial für Wachstum, das Eigene, zu einem Kettenanhänger zusammengefügt.
Sowas machen die Künstler/innen. Viel Aufwand, viel Material, viele Tomaten und am Ende ein Schmuckstück.

Eine Bekannte von A. - sie hatte mal Mähen gelernt und das Grundstück von A. zum Üben benutzt - hatte einen Raum mit schmalen schwarzen Papierstreifen behängt - sie wollte, wie sie sagte, Linien und Punkte in den dreidimensionalen Raum einfügen.



Schön und verblüffend sind immer wieder die Glassachen, ihr Spiel mit dem Licht.


Das Glas, das sind die schmalen, graden Streifen, die blauen, geschwungenen Flächen sind reine Schatten an der Wand, auf einem gebogenen Hintergrund. Schimären.


Hierzu schreibt die SZ:
Was viele Flüchtlinge aktuell wollen, das ist ein Leben in Frieden, Freiheit und Würde. Einige davon hat Olga Goloshchapova getroffen und aus ihren Erfahrungen eine eindringliche Arbeit geschaffen. Aus einer Gipswand ragen Teile von menschlichen Füßen. Daneben finden sich Daten und Koordinaten, hinter denen sich menschliche Schicksale verbergen.
Dann noch viel, viel mehr, die Akademie hat DREI Stockwerke, einen Flügel rechts, einen links und dann noch den Keller...

The artist is present.

Kreidebild auf einer sehr großen Tafel.

Das Buch ist echt.

Ein Ausschnitt


Ebenfalls ein Ausschnitt


Material: Holzstäbe

Ausschnitt


Aus Pappmaché-
 
Für die Künstlerin.

Holzstatue, ganz allein im Raum.

Ein riesiger "Schlauch" aus Holzteilen mit Holznägeln verbunden.

Klingende Kästen.

Pappmaché.


Aufgespießte Holzstäbchen.



Am Schluss fanden wir einen Tisch im Türkenhof und konnten ganz in Ruhe essen. Und A. erzählte mir wüste Geschichten von seiner Kindheit auf einem Hof im bayerischen Hinterland. Tod und Teufel waren da unterwegs. Vor allem nachts.

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