Freitag, 29. September 2017

Isar

Gestern das letzte Mal die Isar hochgelaufen in die Stadt. Und das erste Mal als Arbeitslose, das macht einen großen Unterschied. Es ist viel Druck weg: das Gefühl, dass jede Minute kostbar ist und zählt und immer, immer viel zu wenig Zeit ist.
















Mit A. im Müllerschen Volksbad getroffen, wir konnten sogar noch draußen sitzen.
Sie erzählte von ihrer Reise nach Ghana: sie und D. haben dort 22 Lehrer in Montessori-Pädagogik unterrichtet, drei Wochen lang. Diese Pädagogik passt dort total gut hin. Sie haben ja riesige Klassen dort und es läuft auf Auswendiglernen, Drill und Prügel hinaus. Lernen tun die Kinder dort so gut wie nichts, teilweise nicht mal lesen und schreiben. Manchmal gibt es überhaupt kein Unterrichtsmaterial. Das Zeugnis am Schluss wird dann gekauft von den Eltern.
Das Arbeiten in Kleingruppen ist ideal dafür, A. zeigte ihnen wie man das organisiert. Sie hatten haufenweise Material dabei, haben aber auch viel dort improvisiert. D. machte z.B. einen Geometriekurs am Strand, der Sand diente als Tafel oder sie sammelten Flaschendeckel in verschiedenen Farben zum Rechnen (natürlich überall Plastikmüll ohne Ende) oder rote Samen oder der Sohn der beiden baute aus Bambus Maßstäbe. Am Ende des Kurses sah der fensterlose Betonraum, in dem der Kurs stattfand, aus wie ein Montessori-Klassenraum aussehen muss: bunt, voll mit Materialien, alle Wände mit Papierbögen bedeckt. A. will das Projekt fortführen, vielleicht kann sie die Siemensstiftung als Unterstützer gewinnen.


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