Samstag, 4. Februar 2017

Theaterakademie

Heute war Tag der offenen Tür in der Theaterakademie:

Alle Sparten waren vertreten, die Maskenbildner/innen mit einem Film:






Wer Lust hatte, konnte sich auch von ihnen die Haare machen und sich schminken lassen:




Ich machte eine Führung mit und sah ein bisschen bei der Probe zu einer Oper zu (Flight, von Ulf Schirmer in der Endphase):











Die meiste Zeit verbrachte ich bei M., die mit zwei Opernsängerinnen an ihre Arien arbeitete:






 



Das ist total spannend, denn hier zeigt sich ganz gnadenlos, dass Kunst etwas ist, das nur im Licht der Wahrheit funktioniert, im Leben kann man spielen, im Schauspiel aber muss man leben. Das tun, was man tut, das wollen, was man - die Figur - will. Und grade im Gesang ist das so offensichtlich, denn nur wenn die Seele, der Geist aufrichtig unterwegs sind, klingt die Stimme "richtig": sie scheppert nicht, sie klirrt nicht, sie schneidet nicht, sie presst nicht - sie stimmt. Und sie klingt so selbstverständlich, dass man das Gefühl hat: wenn es drauf ankommt, kann der Mensch eigentlich nur singen.
Es macht großen Spaß, M. zuzuhören:
"Kann ich eine andere Farbe haben? Nicht das Tempo ändern, nur die Farbe. Dorabella ist sehr theatral, ihre Gefühle sind heftig und verfliegen sehr schnell wieder, aber sie empfindet in dem Moment jeweils ganz aufrichtig. Du schmeißt dir mit dem Orchester die Bälle zu, brems das Orchester nicht aus! Es ist die verdammte Dramatik, die einen dazu bringt, zu lange auf den Impuls zu warten, das ist die Falle, das passiert allen. Das, was das Orchester immer macht - dieses Kochen - de-dum-de-dum-de-dum - da kannst du oben drüber sein und unten läuft das wie ein Motor. Versuch immer, diesen Motor drunten laufen zu lassen. Du willst den Impuls geben, aber irgendwie sagen deine Beine: "Nö", darum geht dir die Luft aus. Der Ton knallt sowieso raus - was ist das: ein as oder ein ges? - versuch mehr, diesen Impuls zu machen. Mach dich nicht fest vom Körper her, versuch mehr mit dem Oh-Gott-oh-Gott-oh-Gott zu machen."

Auf dem Heimweg meinen Lieblingsengel gestreift mit ein bisschen Oh-Gott-oh-Gott-oh-Gott.