Wasser – eine Frage von Krieg und Frieden am Beispiel von Palästina
Die Weltbevölkerung wächst ständig. Alle Schätzungen gehen davon aus, dass in 50 Jahren ca. 9 Mrd. Menschen auf der Erde leben werden. Bezeichnender Weise liegen die Länder mit der höchsten Geburtenrate fast ausschließlich in Wassermangelgebieten. Neben vielen weiteren leidenden Ländern, bedeutet sowohl für Jordanien als auch für Israel der Zugang zum Jordanwasser eine Frage des Überlebens. Dabei ist das Ringen um Wasser in dieser Region parallel zu der Auseinandersetzung um Land zu sehen. Mit der gezielten Besiedlung von Palästina durch die Zionisten seit 1882 begannen auch die Probleme um eine gesicherte Wasserversorgung, die bis heute andauern. Durch die Verbindung des Roten mit dem Toten Meer könnte hier Abhilfe geschaffen werden, die auch einen neuen Friedensprozess in Gang setzten könnte.
Prof. (em.) Dr.-Ing. Theodor Strobl, ehemaliger Ordinarius für Wasserbau und Wasserwirtschaft, TUM
Der Referent war ein betulicher älterer Herr, der immer wieder die Studentenschaft beschwor - "Das sage ich Ihnen jetzt mit allem Nachdruck!" - die Probleme anzugehen. Denn sie müssen den Schlamassel ja ausbaden. A. nannte ihn eine bayuwarische Schlaftablette. Trotzdem, es gab ein paar interessante Details zu diesem Kanalprojekt.
Zu allen Zeiten haben Menschen Staudämme gebaut, um das Wasser zu speichern und zu verteilen (2.600 v. Chr. die Talsperre in Sadd-el-Kafara).
Die Wasserverteilung auf der Erde: 2,5 % sind Süßwasser (1/3 Grundwasser und 2/3 Gletscher).
In der Westbank und auf den Golanhöhen sind die meisten Wasservorräte. Durch die extremen Bevölkerungszuwächse, die Israel zu verarbeiten hatte, mussten sie ein ausgefuchstes Wassermanagement entwickeln, sie haben die modernste Wasserwirtschaft der Welt. Im Sechs-Tage-Krieg holten sie sich die Flüsse im Norden, die sie zur Wasserversorgung brauchen. Und sie zerstörten die Kanäle, welche die Araber von den Flüssen weg in ihre Länder bauen wollten.
Es gäbe Ungerechtigkeiten bei der Verteilung, die Palästinenser werden benachteiligt, sagte er. Mit den Siedlungen in der Westbank sichern sich die Israelis Grundwasserreserven.
Ein Problem ist, dass Syrien ganz viele Staudämme gebaut hat und damit sowohl Israel, als auch Jordanien viel Wasser abgegraben hat.
Schlimm ist das Absinken des Toten Meeres, deshalb wollen sie es mit dem Roten Meer verbinden, um es wieder aufzufüllen (von Rot nach Tot). Es gibt da ein riesiges Höhengefälle, was man zur Energiegewinnung nutzen könnte. Umwelttechnisch gibt es da Bedenken.
Na, ja, viel Info war das nicht...